Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie entstand zu Beginn des 20. Jhds. als
Behandlungs- technik für starke Ängste und wurde im Laufe der
Jahrzehnte zu einem Behandlungsverfahren für viele psychische Störungen
(Zwänge, Depressionen, somatoforme Beschwerden und andere).
Ursprünglich dienten die klassischen Lerntheorien (Stichworte:
Stimulus, Response, Konditionierung, Verstärkung) als Begründungen,
doch die Vielfalt der heutigen Behandlungsmethoden hat den Zusammenhang
mit den Lerntheorien längst schon gesprengt. Hierzu haben insbesondere
die kognitiven Behandlungsmethoden beigetragen, deren Entwicklung Mitte
des 20. Jhd. begann. Für die Behandlung grundlegend ist die Erkenntnis,
dass die Entstehungsgeschichte einer Störung einerseits, und die Gründe
ihre Fortdauer andererseits, unterschiedlichen Regeln gehorchen. Daher
stehen in der Verhaltenstherapie die aktuellen Situationen im
Vordergund und die Bewältigung der Störung findet nicht auf der
therapeutischen Couch, sondern im "richtigen Leben" statt.
Die heutige Verhaltenstherapie besteht aus einem breit gefächerten
Verfahrens- und Behandlungsspektrum, dessen Wirksamkeit von der
Psychotherapiefor- schung nachgewiesen worden ist. Die Behandlung
fördert das aktive Herangehen an die Schwierigkeiten, z.B. durch
Verhaltenstrainings (Problemlösetraining, Selbstsicherheitstraining
u.a.) und / oder durch Methoden zur Veränderungen von Gedankenabläufen
und negativen Gefühlen. Doch keine Therapie ist lediglich eine Sammlung
von Verhaltenstechniken, das wäre ein recht grobes Mißverständnis.
Grundlegend ist das Lernen, wie man Probleme löst, Selbständigkeit und
Eigenintiative entwickelt. In jeder Behandlung steht die individuelle
Person im Zentrum, wobei die Kommunikation zwischen Therapeut und
Patient(in) und die Einbeziehung von Gefühlsabläufen genauso wichtig
ist, wie Anwendung einzelner Verfahren.
Hypnose, Hypnosetherapie, Hypnotherapie
Hypnose hat in Europa als heilkundliches und psychotherapeutisches
Verfahren eine lange Tradition (z.B. bei psychosomatischen Leiden,
Ängsten und Depressionen). Ende des 19. Jahrhunderts wurde das
hypnotische Verfahren von unklaren Vorstellungen gereinigt und das
Phänomen "Trance" als ein Zustand erkannt, der auch unter alltäglichen
Umständen auftreten kann. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts
entwickelten sich an vielen Universitäten experimentelle Forschungen
über die Wirkungen von Hypnose, die bis heute eine beachtliche Zahl von
Phänomenen geklärt und für Behandlungszwecke nutzbar gemacht haben. Die
klassischen Hypnosebehandlungen standen im Ruf, schnell Veränderungen
herbeizuführen, mit leider aber oftmals nur kurzer Haltbarkeit. Doch
durch Neuerungen in der Behandlungstechnik, die insbesondere mit dem
Namen von Milton E. Erickson verbunden sind, hat sich das grundlegend
geändert. Die heutige Hypnosetherapie ist eine sehr effektive
Behandlungsmethode. Schneller und spontaner als in Gesprächen enstehen
jene emotionalen Reaktionen, die wichtige Veränderungen im Denken und
Handeln einleiten. Die moderne Hypnosetherapie ist wegen ihres guten
Zugangs zu den (oft unbewussten) Gefühlen ein wirksames Behandlungsver-
fahren für viele seelische Schwierigkeiten.
Coaching, Einzel-Coaching
Coaching wurde zur Beratungsform für Personen mit Aufgaben aus dem
Management; der Personenkreis hat sich aber heute erweitert. Coaching
kombiniert unterstützende Problemanalyse mit persönlicher Beratung. Es
gibt keine vorgefertigten Lösungsvorschläge, vielmehr ist es Zweck
eines Coachings, eigene Lösungswege zu entwickeln. Coaching ist ein
interaktiver Problemlöseprozess, in dem Sie bei der Herausarbeitung und
Klärung Ihrer Schwierigkeiten und bei der Lösungsfindung vom Coach
aktiv unterstützt werden.
Paartherapie, Paarberatung
Jeder Mensch sehnt sich nach einer glücklichen Partnerschaft. Aber der
Weg dorthin ist oftmals schwierig und Liebe allein genügt nicht, um
eine Partnerschaft gut zu gestalten. Auch guter Wille allein reicht
nicht aus, um negative Emotionen zu steuern und Beziehungsprobleme
aufzulösen, die sich in einer Paarbeziehung manchmal rasch, meist aber
im Laufe von Jahren einstellen.
Wenn Sie spüren, daß Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin in eine
Sackgasse geraten sind und nach einem Ausweg suchen, dann bieten wir
Ihnen Paarberatung und / oder Paartherapie an. Ziel ist die Klärung von
Beziehungen. Sie erwerben ein Verständnis für die seelischen Vorgänge,
die Ihren Beziehungsschwierigkeiten zugrundeliegen. Wir helfen Ihnen,
neue Kommunikationsweisen zu entwickeln und hinderliches Verhalten
abzulegen. Wir zeigen Ihnen Wege zu einer guten Partnerschaft.
Kognitive Therapie
Kognitive Therapie zielt auf die Korrektur der "Verzerrungen" und auf
die Veränderung der "automatischen Gedanken" ab. Oft dauert es einige
Zeit, bis die automatisch ablaufenden Denk- und Gefühlsschemata
klargelegt sind. Gelegentlich sind sie allerdings auch schon zu
Behandlungsbeginn so deutlich wie im obigen Beispiel. Meistens ist man
die Schemata gewohnt und manchmal ist man sogar damit identifiziert.
Eine Kognitive Therapie könnte - stark typisiert - folgendermaßen
ablaufen: Im Dialog mit dem Therapeuten werden die automatischen
Gedanken identifiziert und es wird herausgefunden, welches Leid in
diese automatischen Gedanken indirekt zum Ausdruck kommt und mit
welchen Lebensthemen sie zusammenhängen. Dann wird die Schädlichkeit
der dysfunktionalen Gedanken untersucht. Anschließend werden Techniken
eingesetzt, die die selbstschädigenden Gedankenabläufe stoppen und
durch wertschätzende sowie sich selbst akzeptierende Aussagen
ersetzten. Neue Muster des inneren Sprechens, die zur Bewältigung von
Angst und anderen negativen Gefühlen beitragen, werden erprobt. Neue
Selbstbeurteilungen werden getestet, ihre Handlungskonsequenzen werden
überprüft und ihre positive Wirkung festigt sie. Schließlich wird
untersucht, was im alltäglichen Lebensablauf verändert werden müsste
und diese Veränderungen werden auch tatsächlich eingeleitet.